Philip Harting, Vorstandsvorsitzender der Technologiegruppe, ging beim traditionellen Presseempfang auf das abgelaufene Geschäftsjahr 2018/19 (30. September) ein.
„Der Handelskonflikt zwischen den USA und China, der Brexit und die abkühlende Weltkonjunktur haben unseren Umsatz beeinflusst. Das erzielte Ergebnis haben wir erwartet“, sagte Philip Harting vor Journalisten und Gästen. Nähere Einzelheiten gibt die Technologiegruppe auf ihrer Jahrespressekonferenz am 29. November 2019 in Espelkamp bekannt.
Enge Kooperation mit Softwareentwickler PerFact
HARTING investiert weiter in neue Technologien. Die nun geschlossene Partnerschaft mit PerFact aus Herford soll die Technologiegruppe vor allem im Bereich Software voranbringen. PerFact wurde 1998 gegründet und ist in den vergangenen Jahren dynamisch gewachsen. 50 Mitarbeiter entwickeln professionelle IT-Lösungen für die Industrie. Die Vernetzung von Maschinen via Internet ist dabei zentraler Bestandteil zur Fernwartung von Maschinen. Maschinen-Informationen können weltweit und jederzeit erfasst sowie verarbeitet werden.
Mit neuen Industrie 4.0 Technologien, wie dem Digitalen Zwilling, ist PerFact eine wertvolle Bereicherung für die HARTING Kompetenz. PerFact war bereits auf den letzten HANNOVER MESSEN Technologiepartner von HARTING und hat dabei den Digitalen Zwilling der HARTING Smart Factory, der HAII4YouFactory, aufgebaut. „Die digitale Transformation unserer industriellen Welt erfordert die konsequente Vernetzung durch Hardware und Software. In Kooperation mit PerFact sind wir überzeugt, unsere Software-Kompetenzen rund um unsere MICA® deutlich zu erweitern und neue Marktchancen zu erschließen“, so Philip Harting.
Starke Partner stehen für starke Standards
HARTING baut sein Engagement für leistungsstarke Datenverbindungen aus. Die auf der HANNOVER MESSE 2019 vorgestellte Kooperation im Bereich Single Pair Ethernet (SPE) der Unternehmen HARTING, TE Connectivity und HIROSE wird nun durch die Gründung des „Single Pair Ethernet – Industrial Partner Network“ deutlich erweitert. Neben HARTING, TE Connectivity und HIROSE unterstützen nun auch Würth Elektronik, LEONI, Murrelektronik und Softing IT Networks die Technologie SPE als zukünftige Infrastrukturlösung für das IIoT. Im Netzwerk begegnen sich diese Technologieführer also auf Augenhöhe.
SPE ist die Infrastrukturgrundlage, die das IIoT und Industrie 4.0 möglich machen. Um die Technologie für den schnell wachsenden IIoT-Markt voranzutreiben, haben sich insgesamt sieben starke Unternehmen zusammengeschlossen. Für zukünftige Anwender ist diese Organisation damit erster Ansprechpartner in allen Fragen und Belangen um den Aufbau von SPE Netzwerken und Geräten. Über diverse Informationskanäle werden Nutzer stets mit News und Informationen versorgt. Damit gibt das Partnernetzwerk Transparenz und klare Empfehlungen für den Aufbau zukünftiger IIoT Anwendungen und ist gleichzeitig zentrale Informations- und Austauschplattform für Interessenten.
HARTING T1 Industrial weltweit erste genormte SPE Schnittstelle
Mit der T1 Industrial Schnittstelle bietet HARTING als erster Hersteller weltweit eine durchgängig genormte Schnittstelle für industrielle M3I3C3E3 Anwendungen an. Die
IEC 63171-6 erscheint noch dieses Jahr und ist damit die gesetzte Schnittstelle für Single Pair Ethernet Anwendungen im industriellen Bereich. Mit der Entwicklung der Schnittstelle hat HARTING bereits 2016 begonnen und ist anderen Lösungen damit in Entwicklung und Standardisierung voraus.
Neben der Standardisierung des Steckgesichts, haben sowohl das internationale als auch das amerikanische Standardisierungsgremium (ISO/IEC JTC 1/SC 25/WG 3 und TIA TR42) den T1 Industrial style schon 2018 in einem internationalen Auswahlprozess als das SPE Steckgesicht für Industrie und industrienahe Anwendungen festgelegt.
Diese Entscheidung wird von dem wichtigen Ethernet Standardisierungsgremium IEEE802.3 ebenfalls unterstützt. Damit herrscht ein breiter Konsens in allen wichtigen Normungsgremien: ISO/IEC, TIA und IEEE. Die zukünftige SPE Schnittstelle für industrielle Anwendungen ist final gesetzt und hat den Namen: T1 Industrial.
Alles für das Ethernet
Zuverlässige Standards für Ethernet Connectivity sind neben der Entwicklung solcher Produkte selbst das Ziel der HARTING Technologiegruppe. Zur SPS 2019 zeigt HARTING sein breites Portfolio von genormten Lösungen für alle Arten von Ethernet-Verbindungen. Damit unterstreichet HARTING einmal mehr den Anspruch, ein komplettes Lösungsangebot für die Kunden anzubieten. Ein Lösungsangebot, das auf international einheitlichen Standards basiert und eine Investitionssicherheit gewährleistet: egal ob Rundsteckverbinder für den harten Einsatz, zukunftssichere preLink® Verkabelung für Industrie und IT oder miniaturisierte ix Industrial® Schnittstellen. Ethernet Standards sind die DNA der Technologiegruppe!
Optimal für Schaltschrank: Han® DDD mit sicherer Signalübertragung
Auch im Bereich der Industriestreckverbinder hat HARTING die Entwicklung vorangetrieben. Der Industriesteckverbinder, der die Miniaturisierung in Robotik und Automatisierung derzeit am konsequentesten abbildet, ist der Han DDD®. Das dreifache „D“ steht für höchste Kontaktdichte. Die Vorteile: Eine sichere Signalübertragung braucht nur wenig Platz!
Der Bedarf nach platzsparenden Lösungen ist ein wichtiges Thema in Maschinenbau, Robotik und Automatisierung. HARTING hat deshalb die Han D® Serie entwickelt, die für eine hohe Kontaktdichte und geringe Abmessungen steht. Bei Han® DDD hat sich im Vergleich zum bisherigen Standard die Anzahl der Kontakte mehr als verdoppelt – bei gleichbleibenden Maßen und elektrischen Eigenschaften. Der „Triple D“ kann mit maximal 107 Kontakten Signale oder Leistung übertragen.
Im Ergebnis kann mit den Han® DDD-Steckverbindern der Bauraum in konventionellen Schaltschränken optimiert werden. Platzsparende Anwendungen sind in allen Industriebereichen möglich, in denen elektrische Leistungen und Signalübertragung eine Rolle spielen.
Mit dem neuen Han® Shielded Power Modul können Anwender erstmals geschirmte Power-Leitungen als modulare Steckverbindung ausführen. Neu im Han-Modular® Portfolio ist auch eine M12-Lösung für Anwendungen in Maschinenbau und Transportation sowie das Han DD® Doppelmodul. Aus diesem Modul entstehen platzsparende Schnittstellen, z.B. in Robotik und Automation, die kürzere Montagezeiten ermöglichen.
Han-Modular®: Neues Modul für EMV und M12-Lösung
HARTING präsentiert auf der Messe in Nürnberg ferner das Han® Shielded Power Modul. Es bietet drei Leistungskontakte und einen PE-Kontakt zum Anschluss typischer dreiphasiger Verbraucher. Hinzu kommen zwei Signalkontakte für die Temperaturüberwachung, Bremsen oder ähnliches, sowie eine großflächige Schirmübergabe, die eine EMV-gerechte Anbindung des Kabelschirms direkt am Modul ermöglicht. Es bildet eine Alternative zur Festverdrahtung von geschirmten Power-Leitungen und erlaubt es gleichzeitig, solche Verbindungen in einem gemeinsamen Gehäuse neben anderen Modulen der Han-Modular® Serie auszuführen.
Einsatz der MICA® an der Maschine
Die Technologiegruppe zeigt auf der Messe zudem die verschiedensten Einsatzmöglichkeiten des Edge Computing Systems MICA® im Zusammenspiel mit Maschine und der Cloud. Zudem präsentiert HARTING in Kooperation mit Systempartnern Anwendungen für IIoT und Industrie 4.0 mit der MICA®. Mittlerweile gibt es zahlreiche dokumentierte Kundenlösungen weltweit mit den Schwerpunkten in den Bereichen Digital Retrofit, Condition Monitoring, Asset Tracking und Datensicherheit. Das MICA.network umfasst mittlerweile 37 Partnerunternehmen weltweit.
Die HARTING Technologiegruppe ist ein weltweit führender Anbieter von industrieller Verbindungstechnik für die drei Lebensadern Data, Signal und Power mit 14 Produktionsstätten und 44 Vertriebsgesellschaften weltweit. Darüber hinaus stellt das Unternehmen auch Kassenzonen für den Einzelhandel, elektromagnetische Aktuatoren für den automotiven und industriellen Serieneinsatz, Ladeequipment für Elektrofahrzeuge sowie Hard- und Software für Kunden und Anwendungen u. a. in der Automatisierungstechnik, im Maschinen- und Anlagenbau, in der Robotik und im Bereich Transportation her. Rund 5.000 Mitarbeitende erwirtschafteten 2017/18 einen Umsatz von 762 Mio. Euro.
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