„Habt ihr auch Auffanggurte für einen 140 Kilogramm schweren Mann?“ Bei Jörg Scheilen löst diese häufig gestellte Frage immer wieder Stirnrunzeln aus. Denn sie trifft selten ins Schwarze. „Das ist so, als würde ich mich im Restaurant erkundigen, ob es auch Teller und Besteck gibt, ohne nach der Speisekarte zu fragen“, sagt der Anwendungstechniker und Bereichsleiter Höhensicherungstechnik bei SpanSet in Übach-Palenberg. Dann wechselt Scheilen schnell wieder in den sachlichen Modus. Denn es geht um eine ernste Angelegenheit und um ein fatales Missverständnis bei der Persönlichen Schutzausrüstung gegen Absturz (PSAgA). „Die Stabilität der Gurte allein sagt wenig aus. Der neuralgische Punkt ist meistens nicht der Auffanggurt, sondern das Verbindungsmittel.“

Ob jemand ausreichend gesichert ist, hängt wesentlich von seiner Sturzhöhe ab. Das ist nicht die Höhe, in der jemand arbeitet, sondern der freie Platz, den er im Falle eines Absturzes unter seinen Füßen benötigt. „Für die Höhensicherung spielt es keine Rolle, ob jemand in zehn oder 100 Meter Höhe arbeitet“, erklärt Praktiker Scheilen. „Entscheidend ist, dass er bei einem Absturz genügend Spielraum nach unten hat, damit ihn die Ausrüstung sicher auffängt.“

Sicherheit als Rechenaufgabe

Hier kommt die Arithmetik ins Spiel. Die Sturzhöhe errechnet sich aus drei Größen. Erstens die Länge des Verbindungsmittels mit Falldämpfer (maximal zwei Meter). Zweitens die Lage des Anschlagpunktes; sie darf sich maximal zwei Meter über oder unter der Anschlagöse am Mann befinden. Aus Punkt eins und zwei ergibt sich – als Zwischensumme! – die Fallstrecke von maximal vier Metern. Jetzt kommt Punkt drei hinzu. Dabei geht es um die Frage, wie lang der Falldämpfer aufreißt. Nach der Norm EN 355 dürfen es bei einer 100 Kilogramm schweren Person höchstens 1,75 Meter sein. Mit welchem Wert tatsächlich zu rechnen ist, hängt von drei Parametern ab: Wie schwer der Abgestürzte ist, wie lang sein freier Fall war und welches Anschlagmittel zum Einsatz kommt.

Verbindungsmittel plus Anschlagpunkt plus Gewicht plus freier Fall: Diese Variablen gilt es bei der Ermittlung der Sturzhöhe zu berücksichtigen. Denn, so die brutale Realität: Wenn die Sturzhöhe größer ist als der tatsächliche Freiraum unter dem Monteur, schlägt er auf dem Boden auf. Da mag der Gurt noch so reißfest sein.

Excel-Rechner hilft weiter

Um auf die eingangs gestellte Frage zurückzukommen: Woher nimmt der Bauunternehmer die Gewissheit, dass seine Leute in der Höhe ordnungsgemäß gesichert sind? Eine verlässliche Antwort liefert der Rechner, den SpanSet für das Verbindungsmittel SP140 entwickelt hat. Der Anwender gibt die relevanten Parameter in eine Excel-Tabelle ein und erfährt per Mausklick, wie groß die Sturzhöhe unter den konkreten Gegebenheiten ist.

„Natürlich gehen wir nicht davon aus, dass ein Bauarbeiter mit dem Laptop auf dem Gerüst steht und für jeden Positionswechsel die Sturzhöhe ermittelt“, weiß Scheilen. „Aber den Verantwortlichen geben wir ein wertvolles Instrument an die Hand. Es hilft ihnen, bei Standardsituationen und in Zweifelsfällen ihrer Sorgfaltspflicht nachzukommen.“ Dabei ist es nicht nur im juristischen, sondern auch im moralischen Sinne gut, wenn man nach dem Check sagen kann: Das reicht! – Und wenn nicht? „Oft genügt es schon, den Anschlagpunkt nach oben zu verlegen“, sagt Scheilen. „Oder man wählt ein kürzeres Verbindungsmittel.“

Für bis zu 140 Kilogramm

Einen Sturzhöhenrechner wie den von SpanSet stellt kein anderer PSAgA-Anbieter seinen Kunden zur Verfügung. Und er ist auch nur für das Verbindungsmittel SP140 geeignet. Die zuständige Norm EN 355 verlangt, dass das Verbindungsmittel bei Anwendern mit einem Gewicht von bis zu 100 Kilogramm maximal 1,75 Meter aufreißt. Das reicht. Wenn ein Falldämpfer das leistet, „darf“ er bei 140 Kilogramm deutlich weiter aufreißen, ohne dass er die Zulassung verliert. Hier sehen Praktiker ein handfestes Problem. Denn viele Arbeiter bringen mehr auf die Waage.

SpanSet liefert mit SP140 die Lösung, die sowohl Anwender als auch Verantwortliche ein bisschen ruhiger schlafen lässt. Denn dieses Verbindungsmittel erfüllt die von der Norm für 100 Kilogramm aufgestellte Bedingung auch bei 140 Kilogramm: Der Falldämpfer reißt nicht weiter als 1,75 Meter auf. Das hat SpanSet in Versuchsreihen nachgewiesen. Im Umkehrschluss heißt das: Bei einer 100 Kilogramm schweren Person verlängert sich das Verbindungsmittel um deutlich weniger als die zulässigen 175 Zentimeter. Für leichtere Personen erhöht das den Aktionsradius mitunter beträchtlich.

Keine Gefahr durch Vertauschen

Da alle Verbindungsmittel der SP140-Serie die EN 355 erfüllen, fällt die Gefahr des Verstauschens auf der Baustelle buchstäblich nicht ins Gewicht. Solange der Anwender die 140-Kilogramm-Marke nicht überschreitet, kann er die Ausrüstung seines Kollegen anlegen. Wie der das findet, steht auf einem anderen Blatt. Über 100 Kilo erreichen übrigens mehr Arbeiter, als es im ersten Moment den Anschein hat. Denn bei dem Gewicht zählen Sicherheitsschuhe, Arbeitshose, Helm, Weste und das Werkzeug in der Gürteltasche mit. Mit dieser Ausstattung überschreitet ein 90-Kilogramm-Mann schnell die Zwei-Zentner-Marke.

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Sturzhöhenrechner für Verbindungsmittel SP140

  • Das Verbindungsmittel von SpanSet erfüllt die Norm EN 355 auch für Anwender mit bis zu 140 Kilogramm Gewicht (inkl. Ausrüstung und Kleidung).
  • Die für das Aufreißen des Falldämpfers zulässigen Werte wurden bei der 100-Kilogramm-Prüfung um mehr als 35 Prozent unterschritten. Die maximale Falldistanz verkürzt sich um 0,65 Meter.
  • SpanSet hat als einziger Anbieter von PSAgA verschiedene Sturzstrecken für die Körpergewichte 60 bis 140 Kilogramm getestet. Die Werte liegen dem kostenlosen Sturzhöhenrechner zugrunde. Er ist ausschließlich für die Berechnung von Sturzhöhen bei Ausrüstungen mit dem Verbindungsmittel SP140 zugelassen. 
  • Auch andere Hersteller bieten 140-Kilogramm-Versionen an, dann aber als Sonderprodukt. SpanSet verkauft in Deutschland fast ausschließlich Falldämpfer, die die EN 355 bis zu 140 Kilogramm erfüllen.
Über die SpanSet GmbH & Co. KG

Hebetechnik, Ladungssicherung, Höhensicherungstechnik und Sicherheitsmanagement bilden das Kerngeschäft von SpanSet, einer international agierenden Firmengruppe. Eigene Produktionsstätten und Vertriebsorganisationen in Europa, den USA, Asien und Australien beschäftigen rund 820 Mitarbeiter. 22 Gesellschaften in 19 Ländern bieten den Kunden weltweiten Service und generieren einen Jahresumsatz von 120 Mill. EUR. Zu den deutschen Gesellschaften gehören die SpanSet GmbH & Co. KG in Übach-Palenberg, SpanSet secutex GmbH am Standort Geilenkirchen sowie die AXZION GKS Stahl- und Maschinenbau GmbH in Langenfeld. Die Holding der Gruppe hat ihren Sitz in Wollerau am Züricher See.

In der eigenen Weberei, Färberei und Konfektion der SpanSet GmbH & Co. KG werden Rundschlingen und Hebebänder in enger Partnerschaft mit Kunden, Universitäten und Forschungseinrichtungen entwickelt und zur Serienreife geführt. Daneben bietet SpanSet zahlreiche Dienstleistungen an wie Seminare, Prüf- und Reparaturservice, Beratung, Gutachten und Zertifizierungen.

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