Hilfsorganisationen werben häufig in Fußgängerzonen oder im Internet. Vor allem mit emotionalen Kurzfilmen sammeln sie Geld für den guten Zweck. Waren es früher noch Filme in 2D, setzen manche NGOs auf Filme in 3D, die mit einer 360-Grad-Kamera aufgenommen werden. So bekommt der Zuschauer noch intensivere Einblicke in den Alltag von Flüchtlingen oder auch in die Welt bedrohter Tierarten.
Nelly Dux ist Masterabsolventin der ISM Hamburg und führte in ihrer Abschlussarbeit eine Studie zu diesem Thema durch. Um herauszufinden, ob Virtual Reality einen Einfluss auf die Wahrnehmung von Hilfsorganisationen und Spendenbereitschaft hat, sahen sich Studienteilnehmer Werbefilme von Greenpeace in 2D am Computer und in 3D mit einer VR-Brille an. Ergebnis war, dass die Probanden sich viel stärker auf die filmische Geschichte und Botschaft mit dem Einsatz von Virtual Reality einlassen konnten. „Die anschließende Befragung hat gezeigt, dass Teilnehmer, die den Film mit einer VR-Brille geschaut haben, positiver gegenüber der Hilfsorganisation gestimmt waren als zuvor. Das hat wiederum die Bereitschaft zum Spenden erhöht“, erklärt Nelly Dux, die an der ISM Hamburg Wirtschaftspsychologie studiert hat. „Mit dem Einsatz von Virtual Reality werden Themen wie zum Beispiel die Flüchtlingsproblematik noch greifbarer, weil wir uns als Zuschauer quasi mitten im Geschehen befinden – wir erleben unsere Emotionen noch intensiver.“
Die Studie von Dux überzeugte auch die Jury auf der Fourth International Conference on Communication & Media Studies an der Universität Bonn, einer Konferenz für Medien- und Kommunikationsstudien. Mit Unterstützung ihrer Thesis-Betreuerin Prof. Dr. Ute Rademacher hat die Absolventin dort ihre Ergebnisse einem internationalen Fachpublikum vorgestellt und wurde als einzige Deutsche mit dem Preis „Emerging Scholar Awardee“ als talentierte Nachwuchswissenschaftlerin ausgezeichnet.
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