Am 22. Oktober unterzeichneten der Landesanglerverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. (LAV M-V e.V.) und die WEMAG eine Vereinbarung, nach der das Energieunternehmen jährlich 3.500 Euro für den Aalbesatz zur Verfügung stellt.

In Goldberg trafen sich am Montagmorgen Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus, LAV-Präsident Prof. Dr. Karl-Heinz Brillowski, WEMAG-Vorstand Caspar Baumgart sowie die 1. Fischerkönigin des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Jeannette Dehmel. Die Anwesenden setzten direkt nach der Unterzeichnung 82 kg vorgestreckte Jungaale im Wert von 3.500 Euro in den Goldberger See ein.

„Mecklenburg-Vorpommern ist ein Anglerparadies. Seit 2009 haben wir 71,8 Tonnen Aal in unsere Gewässer gesetzt und dafür rund 2,9 Mio. Euro bereitgestellt. Auch die Meerforelle und den Stör haben wir wieder in unsere Gewässer zurück verholfen. Wir sind dankbar dafür, dass die WEMAG als kommunales Unternehmen diese wertvollen naturnahen Projekte unterstützt“, sagte Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus.

„Mit dem Kauf dieser Aalaktie erweitern wir unser Portfolio an ökologischen Projekten und stärken weiter unsere Aktivitäten für den Natur- und Umweltschutz in der Region“, sagte Caspar Baumgart. „Für jeden Kunden, der sich für unser Erdgasprodukt entscheidet, investieren wir zehn Euro, um verschiedene Projekte zu unterstützen. Dazu gehören neben der Waldaktie und den MoorFutures-Zertifikaten auch die Wildtierhilfe MV sowie die Erhaltung, Revitalisierung und Neuanlage von Streuobstwiesen, die zu den artenreichsten Biotopen Europas gehören“, so der WEMAG-Vorstand weiter.

„Wir freuen uns sehr, dass unsere so wichtige Initiative zu Erhalt und Aufbau der bedrohten Tierart immer breiter wahrgenommen wird. Die Zusammenarbeit der WEMAG mit dem Landesanglerverband als größtem Naturschutzverband des Landes werten wir als großen Erfolg. Es ist ein Schritt in die richtige Richtung und setzt sichtbare Zeichen, mit starken Partnern und gemeinsamer Kraft den Bestand des europäischen Aals zu stützen“, sagte LAV-Präsident Prof. Dr. Karl-Heinz Brillowski.

Die Unterstützung der Fischpopulation ist für die WEMAG nicht ganz neu. Erst im Mai dieses Jahres hat das Unternehmen den Bau der Fischaufstiegsanlage in Cramonshagen bei Schwerin gefördert. Mit diesem Eigenanteil war es der Gemeinde Cramonshagen möglich, Fördermittel von der Europäischen Union für dieses Projekt abzurufen. Die Fischtreppe ermöglicht den Austausch der Fischpopulationen zwischen dem Cramoner und dem Wendelstorfer See. „Wir haben uns für die Unterstützung dieses Stepenitz-Projektes entschieden, weil damit natürliche Lebensräume verbessert werden“, so Caspar Baumgart.

Seit mehr als 25 Jahren besetzt der Landesanglerverband Aale, jährlich im Wert von rund 100.000 Euro. Ein Teil der aufgebrachten Gesamtsumme wird über EU-Mittel finanziert. Der LAV M-V e.V. bietet Vereinen, Regionalverbänden wie auch Privatpersonen oder Geschäftskunden die Möglichkeit, Aalaktien zu erwerben. Diese werden in ihrer finanziellen Aufwendung zu 100 % in den Kauf von Jungtieren eingebracht. Die Aale aus dem Spendenerlös kommen zumeist im Mai hier an, wiegen dann sieben Gramm, sind kräftig, stabil und munter. In großen Bassins werden sie zu geeigneten Seen gefahren und dort eingesetzt. Da verbringen sie ihr Aalleben meist gute zehn bis sogar dreißig Jahre lang. 

Der Weg der Aale: Mit dem Golfstrom gelangen winzige Glasaale, leichter als ein Gramm, aus der Sargassosee an die Atlantikküste Europas. Vor Spanien, Frankreich, England werden sie gefischt und dann in Holland auf Aalfarmen aufgezogen. Über den Handelsweg gelangen sie nach Deutschland, werden hier eingekauft und in hiesige Gewässer eingesetzt. Diese weiten Wege schaffen diese Tiere ohne Hilfe nur sehr schwer und in geringer Population hierher. Deshalb werden sie seit über 25 Jahren durch LAV-Besatzaktionen unterstützt. So bleibt diese Art in Mecklenburg-Vorpommern erhalten, hat ein breites Spektrum an Gewässern europaweit zur Verfügung, selbst wenn Havarien oder Naturgewalten in einigen Gebieten lebensbedrohlich werden, können sie in anderen weiter existieren – das ist Artenschutz in höchster Form.

Über die WEMAG AG

Die Schweriner WEMAG AG ist ein bundesweit aktiver Öko-Energieversorger und Telekommunikationsdienstleister mit regionalen Wurzeln und Stromnetzbetrieb in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg. Zusammen mit der WEMAG Netz GmbH ist sie für ca. 15.000 Kilometer Stromleitungen verantwortlich, vom Hausanschluss bis zur Überlandleitung. Das Energieunternehmen liefert Strom, Gas, Internet und Netzdienstleistungen an Privat- und Gewerbekunden.

Regionale Verbundenheit, Umweltschutz und Nachhaltigkeit bestimmen das Handeln der WEMAG AG. Die WEMAG AG leistet erhebliche Investitionen in erneuerbare Energien, berät zu Fragen der Energieeffizienz und bietet die Möglichkeit der Bürgerbeteiligung über die Norddeutsche Energiegemeinschaft eG. Die WEMAG AG befindet sich seit Januar 2010 im Mehrheitsbesitz der Kommunen ihres Versorgungsgebietes.

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