Mit dieser Entscheidung bereiten beide Unternehmen im weltweit größten Nutzfahrzeugmarkt China den Boden für den weiteren Siegeszug der Schaltautomatik. „In Europa haben sich automatisierte Schaltgetriebe inzwischen durchgesetzt. Sie erhöhen die Fahrsicherheit, indem sie den Fahrer entlasten, senken den Kraftstoffverbrauch durch eine geeignete Schaltstrategie und reduzieren den Kupplungsverschleiß“, sagt Dr. Peter Laier, Mitglied des Vorstands der Knorr-Bremse AG und zuständig für die Division Systeme für Nutzfahrzeuge. „In unserem Joint Venture mit der Dongfeng Motor Group optimieren wir unsere Getriebesteuerung jetzt für die spezifischen Anforderungen des chinesischen Markts. Damit sind wir in einer exzellenten Position, um der Schaltautomatik auch in China zum endgültigen Durchbruch zu verhelfen.“
Die von Knorr-Bremse entwickelte Getriebesteuerung besteht aus jeweils einem elektropneumatischen Getriebe- und Kupplungssteller, einer Fülle von Sensoren, die die nötigen Zustandsdaten erfassen, sowie der elektronischen Kontrolleinheit, welche die Schaltstrategie beisteuert. Produziert wird das Gesamtsystem am Standort des Joint Venture in Shiyan in China. „In der Entwicklung einer Getriebesteuerung für einen bestimmten Fahrzeugtyp steckt jede Menge Know-how und Expertise“, erläutert Thorsten Seehars, Mitglied der Geschäftsführung der Knorr-Bremse Systeme für Nutzfahrzeuge und zuständig für den Bereich Powertrain.
Bao Ping Xu, Mitglied der Geschäftsführung der Knorr-Bremse Asia Pacific Holding Limited und Vorsitzender der Geschäftsführung der Knorr-Bremse Commercial Vehicle Systems in China, ergänzt: „Die Systemintegration in die fahrzeugspezifische Umgebung und die Adaption an das entsprechende Getriebe erfordern ein hohes Maß an Abstimmung innerhalb des internationalen Entwicklungsteams.“ Neben der Entwicklung der einzelnen mechatronischen Module ist die Erstellung der Software ein wesentlicher Bestandteil des Projekts. Ziel ist, über den optimal gewählten Gang den Motor hinreichend lange in seinem effizientesten Betriebsbereich zu nutzen. Dazu kommen möglichst kurze Schaltzeiten. Je kürzer die Schaltzeit ist, desto kürzer werden die Zugkraftunterbrechung und damit der Verlust an Vortrieb während des Schaltvorgangs. Beides zusammen ermöglicht einen äußerst wirtschaftlichen Betrieb eines Fahrzeugs.
Das Joint Venture von Knorr-Bremse und Dongfeng Motor Group, Knorr-Bremse DETC Commercial Vehicle Braking Technology, wurde 2015 gegründet. Zu Anfang stand die Produktion von mechanischen Komponenten wie Bremsventile und ABS-Systeme im Mittelpunkt. Das vor Ort produzierte Produktspektrum wird nun aber Schritt für Schritt mit Komponenten für Luftmanagement, Bremssteuerung und den Getriebesystemen ausgebaut. Der Konzern Dongfeng beschäftigte zum Ende des Geschäftsjahrs 2016 149.092 Mitarbeiter. Er produzierte 2016 mehr als drei Millionen Fahrzeuge, davon 369.100 Nutzfahrzeuge. Die an der Schanghaier Börse notierte Dongfeng Electronic & Technology Co., Ltd. (DETC) ist eine Tochtergesellschaft der Dongfeng Motor Group Co., Ltd. (DFG).
Zu DETC gehören Tochtergesellschaften mit Standorten in Schanghai, Hubei und Guangdong. DFG hält 55% der Aktien an Dongfeng Commercial Vehicle (DFCV), einem Gemeinschaftsunternehmen mit Volvo, das zu den führenden Herstellern mittelschwerer und
schwerer Nutzfahrzeuge in China gehört.
Knorr-Bremse ist der führende Hersteller von Bremssystemen und Anbieter weiterer Subsysteme für Schienen- und Nutzfahrzeuge mit rund 5,5 Mrd. Euro Umsatz im Jahr 2016. Circa 25.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in 30 Ländern entwickeln, fertigen und betreuen Brems-, Einstiegs-, Steuerungs- und Energieversorgungssysteme, Klimaanlagen, Assistenzsysteme und Leittechnik sowie Lenksysteme und Lösungen für die Antriebs- und Getriebesteuerung. Als technologischer Schrittmacher leistet das Unternehmen schon seit 1905 mit seinen Produkten einen maßgeblichen Beitrag zur Sicherheit auf Schiene und Straße. Mehr als eine Milliarde Menschen weltweit vertrauen Tag für Tag den Systemen von Knorr-Bremse.
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