Die rund 300 Besucher der gestrigen Infomesse im Neuhofer Gemeindezentrum hatten viele Fragen zum geplanten hessischen Windpark Neuhof-Gieseler Forst: Wie viel Wald wird gerodet? Wie groß sind die Anlagen und wie weit sind sie von den Gemeinden entfernt? Wie werden Vögel und Fledermäuse geschützt? Der Projektentwickler ABO Wind hatte die Bürger der Region eingeladen, sich über den Windpark zu informieren und mit den anwesenden Experten über die Planungen zu diskutieren.

Die geplanten Anlagen des Windparks Neuhof-Gieseler Forst liegen in der Vorrangfläche FD 57 des Teilregionalplans Energie, den die Regionalversammlung Nordhessen im Oktober 2016 beschlossen hatte und den die Landesregierung im Mai 2017 genehmigt hat. Die Waldflächen befinden sich in Sichtweite der Kalihalde Neuhof auf einer Hochfläche im Bereich der Nippelskuppe. Mit einer Windgeschwindigkeit von 6,5 Metern pro Sekunde handelt es sich um einen für Hessen sehr guten Standort. Die acht Windkraftanlagen des Typs Siemens SWT 3.15-142 mit einer jeweiligen Gesamthöhe von 236 Metern würden jährlich etwa 74 Millionen Kilowattstunden sauberen Strom produzieren, so viel verbrauchen rund 22.000 durchschnittliche Haushalte. Der Umwelt bliebe damit der Ausstoß von rund 56.000 Tonnen Kohlendioxid erspart.

In Kürze wird ABO Wind den Genehmigungsantrag für die geplanten Anlagen einreichen. "Alle Gutachten und Visualisierungen liegen uns nun vor, daher ist es ein guter Zeitpunkt, den Bürgern unsere Planungen ausführlich vorzustellen", erklärte Projektleiterin Daniela Jarosz. "Bei unserer Infomesse können sich die Besucher auf Plakaten das Projekt genau ansehen und dann gezielte Fragen in Einzelgesprächen stellen. Dieser Austausch ist deutlich konstruktiver als eine Bürgerversammlung, das hat unsere Erfahrung gezeigt." Auch Lothar Jestädt, Vorstand der Energiegenossenschaft Eichenzell, dem Käufer des von ABO Wind projektierten Windparks Hofbieber, war anwesend: "Ich hoffe sehr, dass das Projekt wie geplant umgesetzt werden kann und eine Bürgerbeteiligung umgesetzt wird."

Großer Andrang herrschte vor den Stellwänden mit den Visualisierungen: Fotomontagen, die von 22 verschiedenen Punkten in der Umgebung aus perspektivisch korrekt verdeutlichen, wie der Windpark aussehen wird. Die ABO Wind-Bauleitung und drei Mitarbeiter des HessenForst informierten über den Windparkbau im Wald. Zwei Vertreter des Gutachterbüros "PGNU – Planungsgruppe Natur & Umwelt" berichteten von den Ergebnissen der naturschutzfachlichen Untersuchungen am Standort. Der Baugrundgutachter Volker Jörke des Büros für Umwelt und Geologie Fulda erläuterte die Untersuchungen zu den möglichen Auswirkungen der Abbauarbeiten des Unternehmens K+S in der Nähe des Windpark-Standortes. In der benachbarten Kulturhalle stellte die Bürgerinitiative Windstille ihre Argumente gegen den Bau des Windparks vor.

Im Lauf der kommenden Monate werden alle Antragsunterlagen im Rahmen des von ABO Wind gewählten förmlichen Genehmigungsverfahrens öffentlich ausliegen und die Bürger haben die Möglichkeit, Einwendungen vorzubringen. Alle Poster der Infomesse sind auf der Website www.windpark-gieseler-forst.de zu finden. Dort stellt ABO Wind auch alle Neuigkeiten zum Projekt und später Fotos vom Windparkbau zur Verfügung. Über ein Kontaktformular können die Bürger jederzeit Fragen zum Windpark stellen, die das Unternehmen beantwortet. Im Vorfeld der Infomesse hatte ABO Wind gemeinsam mit Mitarbeitern des Forstamtes Fulda und rund 20 Gemeindevertretern aus Neuhof, Eichenzell und Fulda die Waldstandorte besichtigt und die Teilnehmer über die geplanten Rodungs- und Baumaßnahmen informiert.

Über ABO Energy GmbH & Co. KGaA

Das 1996 gegründete Unternehmen initiiert Windparkprojekte, akquiriert Standorte, führt alle technischen und kaufmännischen Planungen durch, bereitet international Bankfinanzierungen vor und errichtet die Anlagen schlüsselfertig. ABO Wind hat bereits mehr als 600 Windenergieanlagen und sieben Biogasanlagen mit einer Nennleistung von rund 1.300 Megawatt ans Netz gebracht. Rund 400 Mitarbeiter realisieren jährlich Projekte mit einem Investitionsvolumen von 300 Millionen Euro.

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