Gute Planung im Voraus
Gerade hat die Reise begonnen, die ersten Kilometer sind geschafft, da tönt es schon von der Rückbank: „Wann sind wir da? Wie lange dauert’s noch? Ich muss aufs Klo.“ Das sind nur ein paar der Sätze, die Eltern innerhalb kürzester Zeit zum Wahnsinn treiben können. Aber dieser etwas holprige Start in den Urlaub lässt sich mit ein wenig Planung vermeiden. Zum Beispiel durch die passende Uhrzeit. Am besten ist es nämlich, loszufahren, wenn die Kinder schlafen, also in den frühen Morgenstunden, um die Mittagszeit oder am Abend. Positive Nebeneffekte, zumindest in den Morgen- und Abendstunden, sind, dass weniger Fahrzeuge auf der Straße und die Temperaturen niedrig sind.
Sicherheitsvorkehrungen
Die Experten von TÜV SÜD warnen davor, Kinder auch nur für einen kurzen Moment alleine im Auto zu lassen. Schon häufiger ist es passiert, dass ein Auto losgerollt ist, der Autoschlüssel samt Kind eingesperrt wurde oder einem Kind im Auto übel geworden ist und kein Erwachsener da war, um ihm zu helfen. Außerdem sollte vor der Fahrt in den Urlaub die Kindersicherung überprüft und wenn nötig aktiviert werden. Kinder unter 12 Jahren oder 150 cm Körpergröße müssen einen eigenen Kindersitz haben, bei kleineren Kindern sollte dieser zudem über eine bequeme Schlaffunktion verfügen.
Entspannung und Pausen
Auf längeren Autofahrten sind regelmäßige Pausen unbedingt notwendig. „Etwa alle zwei Stunden sollten die Eltern eine familienfreundliche Raststätte anfahren, die über einen Spielplatz verfügt, auf dem sich die Kleinen richtig austoben können“, erklärt Jürgen Brenner-Hartmann, fachlicher Leiter der Verkehrspsychologie bei TÜV SÜD. Für Familien mit Kleinkindern sollten zudem ein Wickelraum und Hochstühle zur Verfügung stehen. Jetzt kann sich auch der Fahrer oder die Fahrerin etwas auszuruhen. Progressive Muskelentspannung, bei der eine Muskelpartie nach der anderen angespannt und wieder gelockert wird, eignet sich genauso gut wie ein kurzes, 10-minütiges Nickerchen.
Eine Pause an der Raststätte ist auch der ideale Zeitpunkt für eine Zwischenmahlzeit, da während der Fahrt immer die Gefahr besteht, dass sich das Kind verschluckt oder sich durch abruptes Bremsen mit einem Fläschchen oder Löffelchen verletzt. Ideal als Pausensnack ist Rohkost und alles, was man schnell und ohne große Kleckergefahr verzehren kann, also Kekse, Obst und belegte Brote. Zudem ist auf ausreichend Flüssigkeitszufuhr zu achten.
Spiele für die Rückbank
Um die Kinder für die nächsten Stunden auf der Autobahn zu beschäftigen, bieten sich vor allem Spiele an. Dabei ist es besser, auf Altbewährtes wie „Ich packe meine Koffer“, „Ich sehe was, was Du nicht siehst“ oder „Wer bin ich?“ zurückzugreifen, als den Kindern einen portablen DVD-Spieler oder ein Tablet in die Hand zu drücken. Denn wenn der Blick der Kinder zu lange auf einen Gegenstand im Auto gerichtet ist, kann ihnen leicht schlecht werden. Für den Notfall sollten deswegen stets Spucktüten und Reisekaugummis griffbereit sein. Wunder wirken kann auch eine neue Musik-CD für Kinder oder ein Hörspiel, das man gemeinsam anhört. Sinnvoll ist es, wenn sich ein Erwachsener für eine gewisse Zeit zwischen die Kinder auf die Rückbank setzt oder ein größeres Kind eventuell für einen Streckenabschnitt seinen Platz mit dem Beifahrer tauscht. „Eine geschickte Platzierung der Insassen kann auf langen Strecken abwechselnd wirken und kleinere Streitigkeiten unter Geschwistern beilegen“, so Jürgen Brenner-Hartmann.
Das gehört ins Handgepäck
Grundsätzlich gehören die Dinge ins Handgepäck, die man schnell benötigt: Wechselkleider und Windeln für Kleinkinder, das Lieblingskuscheltier, eine Decke und ein paar süße Trostpflaster. Aber auch Notfall-Medikamente und vor allem Mittel gegen die Reisekrankheit sollten stets griffbereit sein. Und last but not least: Wenn die Fahrt ans Meer oder in die Berge geht, Sonnenhüte und Sonnencreme einpacken, dann kann der Urlaubsspaß sofort nach der Ankunft beginnen.
Weitere Informationen rund ums Thema Verkehrssicherheit unter www.tuev-sued.de/mpu
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