Großer Andrang in den Hallen – Industrie 4.0 erobert die Produktionswelt
Einhellig sehr zufrieden zeigten sich die auf der Messe vertretenen VDMA-Fachzweige sowohl über den Andrang in den Messehallen, als auch über die Internationalität der Besucher und die Qualität der Gespräche. Ein deutlicher Beleg hierfür war wieder einmal das vom VDMA mit veranstaltete Forum Industrie 4.0, das in diesem Jahr 5500 Besucher anlockte. Der VDMA führte auf diesem Forum zwei Podiumsdiskussion durch: „Sichere Digitale Identitäten als Vertrauensanker von Industrie 4.0“ sowie „OPC UA im Maschinenbau“. Diesem offenen Schnittstellenstandard kommt in der weiteren Entwicklung von Industrie 4.0 eine besondere Bedeutung zu: Er soll künftig die Kommunikation zwischen Maschinen und damit die Interoperabilität in der Fabrik ermöglichen. Der VDMA hat dazu auf der Hannover Messe den „Leitfaden Industrie 4.0 Kommunikation mit OPC UA“ präsentiert.
„Industrie 4.0 erobert die Produktionswelt“, betonte Rainer Glatz, Geschäftsführer des VDMA Fachverbands Software und Digitalisierung. „Und die große Nachfrage zeigt, dass IT die Basistechnologie für Industrie 4.0 ist. Virtual Reality und Augmented Reality sind keine Zukunftstechnologien mehr, sondern sind in der praktischen Anwendung angekommen.“ Auch das sehr große Besucheraufkommen in der Digital Factory zeige, dass die Digitalisierung inzwischen zum Kern des Maschinenbaus geworden ist.
Hochranginge Europa-, Bundes- und Landespolitiker informieren sich
In der Politik wird die Bedeutung von Industrie 4.0 für die künftige Entwicklung des Wirtschaftsstandorts Deutschland inzwischen gut verstanden. Entsprechend groß war das Interesse hochrangiger Politiker, die sich auf Rundgängen und in Einzelgesprächen mit VDMA-Mitgliedsfirmen sowie am VDMA-Zentralstand über die Zukunft der Produktion informierten. EU-Kommissar Günther Oettinger setzte auf dem Europapolitischen Empfang des VDMA dabei eine besondere Note, gemeinsam mit VDMA-Präsident Carl Martin Welcker hob er die Bedeutung eines starken Europa auch für die Industrie hervor. Bundeskanzlerin Angela Merkel machte mit Ihrem Rundgang am ersten Messetag den traditionellen Auftakt der Besuche. Während der folgenden Messetage erkundeten dann Wirtschaftsministerin Brigitte Zypries, die Staatssekretäre Matthias Machnig, Uwe Beckmeyer und Dirk Wiese sowie der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann und die bayerische Wirtschaftsministerin Ilse Aigner die Messehallen in Hannover.
Leitmesse MDA verabschiedet sich in Bestform
In Bestform hat sich die Fachmesse Motion, Drive & Automation (MDA) in diesem Jahr von der Hannover Messe verabschiedet – von 2018 an wird sie mit der Fachmesse Industrial Automation (IA) zur neuen Leitmesse Integrated Automation, Motion & Drives (IAMD) verschmolzen, auf der sich die Unternehmen der Antriebs- und Fluidtechnik sowie der Industriellen Automation dann gemeinsam präsentieren. „In diesem Jahr haben die Aussteller der MDA noch einmal eindrucksvoll ihre Kompetenz als Technologie-Intergratoren bewiesen“, sagte der stellvertretende VDMA-Hauptgeschäftsführer Hartmut Rauen. „Auf Basis von IT-Technologien, Machine Learning und dem Know-how der Hersteller wurden neue Lösungen gezeigt. Die Sonderschau Predictive Maintenance 4.0 war dafür ein eindrucksvolles Beispiel“, ergänzte Rauen, der auch Geschäftsführer der VDMA Fachverbände Antriebstechnik und Fluidtechnik ist.
Das Energiesystem der Zukunft
Hochaktuell waren die Themen und Lösungen, die auf der Leitmesse Energy diskutiert und gezeigt wurden. Innovative Aussteller und viele interessierte Besucher informierten sich über ein Energiesystem, das Verbraucher, Erzeuger und Speicher digital verbindet, um alles energieeffizient in Einklang zu bringen. Energieanlagen, die flexibel in das Gesamtsystem eingebunden sind und effizient sowie potenziell klimaneutral Energie bereitstellen, standen im Fokus der Energy. Dazu zählte auch die Brennstoffzelle, die Kraft-Wärme-Kopplung mit klimafreundlichem Wasserstoff ermöglicht und in der mobilen Anwendung Fahrzeuge antreibt. Der VDMA war mit mehreren Beiträgen in den Foren der Energy vertreten, unter anderem diskutierte der energiepolitische Sprecher des Verbands, Matthias Zelinger, mit hochrangigen Panelteilnehmern über das Energiesystem der Zukunft.
ComVac setzt viele Impulse
Industrie 4.0 war auch das zentrale Thema für die Hersteller von Kompressoren, Druckluft und Vakuumtechnik auf ihrer Leitmesse ComVac. „In einem wirtschaftlichen dynamischen Umfeld sind wir mit dem Verlauf der gut besuchten ComVac sehr zufrieden. Nahezu alle weltweit führenden Anbieter von Druckluft-und Vakuumtechnik haben gezeigt, dass der Einsatz von Industrie 4.0-Anwendungen die Betriebskosten verringert und die Verfügbarkeit der Druckluft- und Vakuumanlage erhöht", resümierte Christoph Singrün, Geschäftsführer VDMA Kompressoren, Druckluft- und Vakuumtechnik. „Unsere Mitglieder erhielten viele Impulse zur Gestaltung von zukünftigen Geschäftsprozessen, auch und vor allem beim Thema Industrie 4.0.“
Industrie 4.0 trifft Logistik 4.0
Eine große künftige Veränderung der wichtigsten Industrieschau wurde in diesem Jahr bereits vorgestellt – von 2018 an wird es auf der Hannover Messe dann im zweijährigen Turnus regelmäßig heißen: Industrie 4.0 trifft Logistik 4.0. Ab dann wird die Fachmesse CeMAT in geraden Jahren zeitgleich zur Hannover Messe stattfinden. Mit großem Interesse verfolgten bereits in diesem Jahr mehr als 1000 Besucher die hochkarätig besetzten Vorträge des CeMAT-Forums. So stimmten die VDMA Fachverbände Fördertechnik und Intralogistik sowie Software und Digitalisierung zusammen mit der Deutsche Messe AG und Ausstellern die Messebesucher bereits auf das kommende Jahr ein. „Eine weitere Schlüsselbranche für Industrie 4.0 wird dann auf der Hannover Messe erlebbar sein“, sagte VDMA-Fachverbandsgeschäftsführer Sascha Schmel.
Die vielfältigen Beiträge, Videos und Statements des VDMA auf der diesjährigen Hannover Messe finden Sie unter: hm.vdma.org
Der VDMA vertritt mehr als 3200 Mitgliedsunternehmen des mittelständisch geprägten Maschinen- und Anlagenbaus. Mit aktuell gut 1 Million Beschäftigten im Inland und einem Umsatz von 220 Milliarden Euro (2016) ist die Branche größter industrieller Arbeitgeber und einer der führenden deutschen Industriezweige insgesamt.
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